Im Atelier habe ich begonnen, eine Installation aufzubauen, die einen Vortrag begleiten soll, den ich am kommenden Mittwoch halten werde. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hatte, das Ding „Lecture Performance“ zu nennen. Wahrscheinlich wollte ich meinem Neffen Vinzenz nacheifern.
Zunächst habe ich begonnen einen Tisch mit Transparentpapierrollen einzurichten. Währenddessen suchte ich nach den Figuren, die ich für die ersten drei Dreiecksmotive benutzt habe. Es ist nicht uninteressant, die fünfzig Meter langen Rollen nach und nach ab- und aufzurollen, dabei immer einen etwa einen Meter großen Abschnitt vor Augen zu haben. Man kann die Rollen auch hinstellen und den entsprechenden Streifen von hinten beleuchten. Wenn ich dann zwei Schichten aus ganz verschiedenen Zeiten hintereinander stelle, dann kommt es zu immer neuen Vermischungen. Ein paar Blutkreislauffiguren habe ich auf Dreiecksrahmen fixiert, damit ich mit ihnen ein größeres Wandbild zusammenstellen kann. Dafür begann ich auf der Staffelei ein Gestell einzurichten.
Von Vinzenz habe ich eine längere Mail bekommen, in der er seine Situation auch etwas erstaunt beschreibt. Eliasson tut viel für ihn, was ihm in Zukunft sicherlich auch einige Türen öffnen wird. Für eine Präsentation sucht er nach Arbeiten aus dem Jahr 1989. Zunächst dachte ich, ihm die Zeichnung „Deutschland als Paar“ aus einer Serie zu den „Räubern“ von Schiller zu geben. Das erscheint mir nun aber zu plakativ. Es gibt aber noch eine Zeichnung aus der gleichen Reihe, die „Implosion des Stadtguerillawaldes“ heißt.