An diesem Morgen grub ich die Gravitationsschwünge nicht mit der afrikanischen Holzhaarnadel in das Papier, sondern zeichnete sie mit einem weichen, schwarzen Aquarellstift. Diese, dadurch entstandene Linienpräsenz, erzeugte einen gefährlichen Klang in mir. Das, was ich mit verwischen und übermalen zum Verschwinden bringen wollte, stand wieder auf und lärmte. Die fast erreichte Abwesenheit, war lediglich eine vorübergehende Behauptung. Oder die erneute Anwesenheit ist nicht von Dauer.
Am 9. Relief modellierte ich weiter. Splitter setzen sich zu Scherben zusammen, Scherben zu Rasterpunkten und die zu dem überlagerten Doppelportrait meines Vaters und seines Vaters.
Handwerklich läuft es nicht so gut, weil ich irgendwie falsch begonnen habe. Normalerweise beginne ich in der Mitte zu modellieren und arbeite mich gegen den Uhrzeigersinn voran. Das begründet sich damit, dass ich so die rechte Hand beim Arbeiten auflegen kann, ohne dabei schon fertig modellierte Flächen in Mitleidenschaft zu ziehen.
Die Konzentration lässt nach einigen Stunden nach. Deswegen denke ich darüber nach, sowohl am Vormittag, als auch nachmittags ein paar Stunden zu modellieren. Heute allerdings hatte ich Besuch von einer Stadtbesichtigungsgruppe und bin auch früher für die Mittagspause verabredet.