An jedem Vormittag steht am Ende der Buchmalereien die Frage: „Was gelang, was gelang nicht?“. Und dann ist die Versuchung, der ich oft widerstehe, groß, weiter zu machen. Freilich gibt es manchmal noch wenige Striche mit der Tinte meines Schreibgerätes, um ein paar Konturen noch einmal hervorzuheben.
Die Wahrnehmung von Material hat sich in den letzten Tagen gesteigert. Dazu gehören auch Ideen und die Nähe zur Musik, die ich ebenfalls als einen Stoff empfinde, den ich für die Beeinflussung meiner Arbeit einsetzen kann. Während ich mich auf die leisen Gesänge von Glenn Gould, mit denen er sein Klavierspiel begleitete, konzentrierte, kamen mir Pappmachefigürchen in den Sinn, die an den Verbindungspunkten der Dreiecksgitterkonstruktionen sitzen. Aber mehr noch würde mich interessieren, Musik direkt in Farben und Strukturen zu übersetzen. Das ist aber ein Thema, das ich nicht nebenbei bearbeiten kann.
Auf einem kleinen digitalen Bildbetrachter laufen gerade Buchmalereien und Collagen des vergangenen Jahres. Beim Hinschauen stelle ich fest, dass ich mich schon intensiv mit den Tabolinien befasst hatte. Diese Ergebnisse könnte ich nun auf Rolle 11 weiterentwickeln. Es gibt viele Erkenntnisse, die wieder im Dunkel verschwinden. So lohnt es sich also, ab und zu zurück zu schauen.