Wegschleifen

Meine Schüler haben gestern den Pappelstamm geschält, der für die Mantelskulptur des Mütterprojektes vorgesehen ist. Dafür mussten sie ihn öfter drehen, um an alle Seiten heranzukommen. Später soll er unter das Dach vor der Ateliertür gerollt werden, wo ich bald beginnen kann, ihn auszuhöhlen, damit er noch besser trocknen kann. Er ist letzt schon ziemlich rissig. Ein Boot würde ich daraus nicht heraushauen können.

Außerdem wurden weitere Reliefobjekte bearbeitet. Wenn ich sie wieder so aufreihe, wie ich die 600 Scherben auf Transparentpapier in Zeilen gezeichnet habe, dann wird der Weg klar der in Schleifen auf eine immer kompaktere Qualität der Exponate zielt. Die Windungen treffen auf die leeren, Scherbenumrisse, auf die später mit Splittern angefüllten Scherben und schließlich auf die dreidimensionalen Objekte, die gegenwärtig entstehen. Sie haben eine Ähnlichkeit mit einzelnen Kontinentalplatten, die Siedlungskartierungen aufweisen.

In den Buchmalereien entstehen aus Frottagen der Reliefformen und Gravitationsschwüngen fremde Zeichen. Sie treten aus dem Untergrund an die Oberfläche. Wer sie lesen kann, versteht die Verformungen, die durch fehlende Väter über Generationen hinweg ausgelöst werden.