An dem zerlöcherten Arbeitstag gestern, zeichnete ich weiter auf Rolle 9. Diese Umrisse, die sich dort in einer langen Reihe überlagern, erscheinen mir nun überall: auf den Landkarten der Kriege, in den Auflösungserscheinungen des Betonbodens vor dem Atelier und im Wachstum meines Gärtchens. In die Ritzen der, vor langer Zeit gegossenen, Betonplatten treiben meine Weiden ihre Wurzeln. Irgendwann sprengen sie hoffentlich die Schollen auf und verwandeln die Betonlandschaft in ein romantisches Eisgeschiebe.
Bohrfahrzeuge treiben auf der Nachbarbaustelle Löcher mit einem Durchmesser von etwa einem Meter und einer Tiefe von vielleicht 20 Metern in die Landschaft um die Baugrube. Kein Sandkorn des alten Schwemmlandes blieb auf dem anderen. Der Höllenlärm, der dabei entsteht, macht kurze Pausen, in denen mir das Stadtgeräusch wie Stille vorkommt.
Das kontinuierlich fließende Linienmaterial aus den Umrissen der Buchmalereien, reiht sich seit dem 5.3. in ein geschlossenes Band. Ich verfolge das weiter bis in die Sackgasse, deren Ende schon langsam in Sicht kommt. Im Traum der vergangenen Nacht konnte ich mit einem kleinen Strahlaggregat fliegen.