Wiederholungen

Immer noch lärmen die Krähen über dem Dach. Ein Regenschauer fiel an diesen milden Morgen in mein auferstandenes Gärtchen vor den Rolltoren. Ich habe es etwas großzügiger mit mehr Platz eingerichtet. Das Umtopfen und Zurückschneiden der Pflanzen muss noch etwas warten, weil die Transporte der großen Kübel so anstrengend waren und viel Zeit brauchten.

In meinem Zimmer in der Frankenallee sahen wir gestern Abend Teile der Super 8 Filme meines Vaters. Dabei fiel uns insbesondere die Großaufnahme des Gesichtes meiner Mutter in irgendeiner Gaststätte auf. Mit großer Präsenz beherrschte dieses Gesicht die Szene. Es strahlte Missbilligung, schlechte Laune und ein Leiden an der Situation aus. Niemand am Tisch konnte sich dem entziehen.

Ungefilter tritt das Morgenlicht jetzt durch die Scheiben. Wie in jedem Jahr könnte ich nun sagen:

Die Stelle, an der sie am Morgen über den Horizont steigt, wandert nun schnell nach Links, wo Osten ist. Irgendwo hinten über der Krone des Bahndamms leuchten gelb Forsythien und weiß durchsetzt ist das graue Gestänge des Winterholzes…“

Das ist ein Zitat vom 30.03. 2015.

Wiederholungen. Wie lange werde ich das noch tun? Schaffe ich es, irgendwann damit einfach aufzuhören?