Auf den Dächern liegt noch eine klare, kalte Luft. Manche tragen Raureif und schimmern winterlich. Zeit meinen Ateliergarten hereinzuräumen. Damit begann ich gestern, indem ich zunächst die Regale, in denen die Pflanzen vor die Fenster gestellt werden sollen ausräumte. Das Material des „Frankfurter Kraftfeldes“, die Pappreliefs und Dreiecksrahmen mussten neue Plätze finden. Die Formen und anderes Material wanderten in die großen, tiefen Regale an der östlichen Wand.
Dann begann ich zunächst besonders die frostempfindlichen Gewächse hinein zu transportieren. Roland lieh mir dafür seine Sackkarre, wodurch schon einmal die ganze Schlepperei wegfiel. Drinnen baute ich mir ein Stufensystem aus Stühlen, Tischen und Regalen, um die Schwergewichte langsam in die Höhe zu hieven. Ein Gesims direkt vor den oberen Fensterscheiben über den Rolltoren, die ich im Winter nicht öffne, hatte ich bisher noch nicht als Stellfläche genutzt. Nun stehen in einer Reihe ein Ficus, mehrere Sukkulenten und Wolfsmilchgewächse im Licht. Den ganzen Garten ins Winterquartier zu bringen, schaffte ich gestern nicht mehr weil ich mit Barbara zum Ausgehen aus Anlass ihres Geburtstages verabredet war.
In der Schirn Kunsthalle besuchten wir eine Ausstellung von Gericault mit dem bezeichnenden Titel „Bilder auf Leben und Tod“. Die Gemälde setzten sich mit äußerlich sichtbaren Anatomien von Charakteren, mit dem gewaltsamen Tod und Krankheit auseinander. Kein erbaulicher Gang durch die tuchverhangene Architektur. Viel Finsternis, Leid und menschliche Abgründe waren zu besichtigen.
Gut, dass wir danach noch in einem schönen indischen Restaurant waren.