Auf der Buchmesse präsentierte meine Tochter, gemeinsam mit dem Diogenes Verlag ihren Roman „Leinsee“. Die Veranstaltungen zogen sich über zwei Tage hin, sodass wir den Enkel Armin in dieser Zeit bei uns hatten. Das war ein sehr intensives Zusammensein, was viele Erinnerungen an die Kinderzeit von Anne in mir auslöste. Dass diese Zeit unwiederbringlich ist, ließ mich nach dem Abschied im Bahnhof leer zwischen den strömenden Menschen ins Atelier zurücktreiben.
Seit Tagen liegt eine Pappmachescherbe aus einem der Reliefs auf der Hobelbank, die ich mit Worten bearbeiten will. Komme nicht dazu… ist immer was anderes zutun.
Wild begannen heute die Malereien im Tagebuch. Ein farbiges Geschlinge der Gravitationsschwünge, der wirbelnden Linientornados und schwingender Verwischungen. Das löste Freude bei mir aus, die durch meinen Körper wehte.
Gestern besuchte ich, seit längerer Zeit mal wieder, meine Wandmalerei in der Kaschemme. Zwei Möbelträger, die mich nicht kannten erklärten mir die Figuren auf der Wand. Meist kamen sie aus Actionfilmen, Ganoven, Helden und Verlierer. Mir wurden Drinks spendiert und ich ließ mich durch Gott und die Welt treiben.