Auf der Rückseite der schwarz verdichteten Apsarasequenz begann ich mit Tusche ein Streifenmuster zu zeichnen, das von den Streifenmustern der Malereien von Jasper Johns inspiriert ist. Es bildet einen Übergang zum Seiten- und Richtungswechsel der fortlaufenden Zeichnungen. Auch die aktuelle Sequenz, die noch keinen Namen hat, bearbeite ich auf beiden Seiten.
Auf der jenseitigen Alleehälfte wird in erster Linie von übergewichtigen Menschen der Weihnachtsmarkt des Stadtviertels aufgebaut. Bald werden die verballhornten Weihnachtslieder aus den Musikanlagen der Kleinunternehmer den Raum unter den leeren Baumkronen sättigen.
Die Songstrukturen von Bob Dylan gehen mir öfter während meiner Arbeit an Rolle 6 durch den Kopf. In Hinblick auf die Gleichzeitigkeit von Geschichte ähneln sich die Arbeitsweisen. Der Einfluss des Zufalls wird ähnlich ernst genommen, wie es Cage oder Richter taten und tun. Ich kann mir die Situation vorstellen, wenn Worte erscheinen, die vermeintlich mit dem Verlauf einer Geschichte nichts zutun haben und deswegen einen neuen Korridor öffnen, in den man hineingehen kann, um irgendwann wieder an den Punkt zurück zu kommen, von dem man abgebogen ist.
WORTE ERSCHEINEN.
Figuren erscheinen und bilden Strukturen. Letztendlich kommt meiner Arbeitsweise die tägliche Collage am nahesten. Aber auch die Schaufenstersequenz geht in diese Richtung. Diese Wege kartieren meine Vorstellungen von Erzählung.