In einem Wurf übertrug ich gestern alle Tanzzeichnungen, die ich ausgesucht hatte, auf das Relief. Es handelt sich um 9 Motive, von denen ich eins geteilt und die zwei Fragmente an zwei verschiedene Stellen untergebracht habe. Jetzt erst, wenn ich einzeln beginne, die Splitter mit Tuschezeichnungen zu füllen, wird sich herausstellen, wie sich die geschichtete Komposition aus Rasterpunkten, Scherben, Splittern und Zeichnungslinien, bewährt.
Auf Rolle 8 habe ich das Zusammenspiel der bisherigen Elemente getestet. Die Kompositionen lassen sich gut einrichten, weil ich die Zeichnungen hinter dem Transparentpapier, auf dem schon die Formfrottagen vorhanden sind, verschieben und so Abstände und Gewichtungen probieren kann.
In einem Podcast des Deutschlandfunks hörte ich Interviews, Berichte und Tonbeispiele zur Entwicklung des VEB Schallplatte der DDR. In einer Aufnahme war Ernst Busch zu hören, wie er korrigierend in eine laufende Gesangsprobe hinein sang, dass einem das Blut in den Adern stockte. Die Büros dieses Musikverlages waren im ehemaligen Reichspräsidentenpalais, das sich direkt hinter dem Reichstag und somit hinter der Mauer befand. Die Stimme von Busch verfolgte mich bis in die Nacht, weil ich glaubte, den Tonfall aus meiner Kindheit zu kennen.