Gestern kam ich nicht zum Reinkarnationsportrait, weil ein Besuch den Tag dominierte. Aber mein Musikstecker am Rechner ist dadurch repariert, was ich gleich am Morgen ausnutze. Es gab Gespräche über die Framestapelstruktur und skulpturale Umsetzungen.
Bei einem Besuch mit meinem Gast in der Kaschemme bemerkte ich meinen meilenweiten Abstand von dem, was ich dort gearbeitet habe. Interessant ist aber die kurzzeitige Begeisterung an einem banalen Vorgang und an der arbeitsaktiven Verbrüderung mit den Trinkern.
Anstatt nach dem Besuch zu zeichnen, ging ich auf die Wiese und riss die alten buschartigen Pflanzen des Vorjahres, meistens mit ihren Wurzeln heraus. Auch mit Brombeeren hatte ich wieder zu kämpfen, deren Geflechte teilweise weit unter die Steine der alten Packlager, über die jetzt Gras wächst, reichten. Ich musste die Spitzhacke zu Hilfe holen, um das zu bekämpfen. Anfangs dachte ich nicht darüber nach, wie weit ich kommen würde. Dann aber bearbeitete ich die ganze Fläche mit meinen Händen, Armen und Beinen, so dass ich am Abend Muskeln und Knochen spürte. Manchmal übernehme ich mich bei solchen Arbeiten in letzter Zeit, weil ich annehme, dass ich noch genauso bei Kräften bin, wie vor zwanzig Jahren.
Der Morgen ist hell und ich komme ausgeschlafen und flüssig in den Tag. Gleich werde ich am großen Blatt weiter zeichnen, die neuen Scherben weiter zusammensetzen, die Begegnung der Väter ermöglichen.