Zähnefletschend

Die Vergangenheit fletscht immer mal wieder die Zähne. Raum wird behauptet und abgelaufene Zeit festgehalten. Ich zeichnete gestern Pionierportraits, will nicht aufhören damit, bis die Landschaft Ruhe gibt. Die Tektonik der Kontinentalplatten rumort, das Fell der Berge sträubt sich, wenn Geschichte in hohen Absätzen daherstakt, eingezwängt ins Beinkleid.

Die Eidechsen auf meinen Erdhügeln sonnen sich und jagen zugleich. Je höher der Mittag steigt, umso flinker werden sie. Fremde Pflanzen wachsen aus kompostierten Obstresten. Sie werden irgendwann ihre Identität preisgeben müssen.

Am Morgen haben wir weitere Erde auf den Beton geschippt und Blühpflanzen gesetzt. Das Gärtchen wächst, Kletterpflanzen erklimmen das trockene Gesträuch und bekommen leuchtend blaue Blüten. Ein Dschungel entsteht in unserem künstlich feuchten Mikroklima. Eichen, Robinien, Nussbäume, Ahorn und krautiges Gewucher.

Am Morgen ein Anruf, dass der 3d Drucker bereit steht. Kurz hatte ich überlegt, ihn sofort abzuholen. Dann verschob ich es aber in Ruhe auf Montag. Zunächst stelle ich mir vor, ganz zurückhaltende Reliefs auszudrucken, die in einer Serie von weiterentwickelten Dateien, langsam weiter in die Höhe wachsen.