Zeit schreiten

Der Wintereinbruch kommt erst Morgen oder Übermorgen. An den vom Morgenlicht erstrahlten Zweigen rüttelt noch ein kräftiger Westwind.

Das Gehen am Rebstockweiher gestern fiel mir noch schwer. Im Atelier keine neue Namen, die etwas bezeichnen würden, was noch nicht beschrieben ist.

Aber das Licht vor dem Fenster beleuchtet eine andere Tiefe, der ich nun gewahr werde, während sie beginnt im Rötlichen der Knospen zu verschwinden, oder dem Grün weichen wird, das sie in sich schließt.

Wüsten ungelesener Bücher und Zeitungen. Papier allenthalben, Kolonnen von Wörtern.  Ich schaue Gedichte von Rilke an, weil ich hoffte einen Impressionismus der Worte zu finden. Das erfüllte sich nicht – zu ornamental und symmetrisch.

Baumschattenstreifen blaugrau auf lichtem Ocker, eine Schraffur von einem Taubenkanon untermalt. Zwischen ihren großen Schritten geht eine Sportlerin die Zeit ab und begegnet dem Dinosaurierruf einer Rangierlok.

Observation des Frühlings, schwarze Bronchien. Kein Ende in Sicht.