Zersplitterungen

Zwischen drei sich drehenden Tiefdruckwirbeln und einem großen Hoch im Nordosten treibt Ostwind heran, zieht die Starts der Maschinen über unser Wohngebiet.

In der Stadt streiken verschiedene öffentliche Verkehrsbetriebe, wodurch der Autoverkehr zunimmt. Mit ihm Lärm und Hysterie. Unfallzahlen steigen.

Ein großes Kranauto versperrt die Lahnstrasse. Der Zugang zum Tevesgelände ist dadurch geschlossen, dass Streumaterial, das dort im Herbst aufgeschüttet wurde, nach dem sehr milden Winter wieder abtransportiert wird.

Ich bin froh, im Atelier zu sein, um mich dort an meine Arbeitstische zurückziehen zu können. Dort verbinden sich die Strukturen der verschiedenen Sequenzen zu neuen Arbeitsmöglichkeiten.

Die Scherbensequenz, in der sich Barockklänge und Zersplitterungen begegnen, habe ich abgebrochen, bevor das, was ich aus ihr für die weiteren Überlegungen entnehmen kann, überdeckt wird. Ähnlich machte ich es mit der „Fechtersequenz“, von der ich Ragna einen Scan schickte.

Nun übertrug ich die Aufzeichnungen der „Gedenkgänge“ auf Rolle 6, um sie dort zunächst nur zeichnerisch zu verdichten. Die noch leeren Innenräume der Barackengrundrisse werden nach den Überlagerungen noch sichtbar bleiben. Es wird sich lohnen, daraus eine intensive Sequenz herzustellen. Aus ihr ergibt sich dann wiederum die logische Konsequenz, mit weiteren Bruchstücken der Ausgrabungen Umrisszeichnungen anzufertigen, die die GPS-Gangstrukturen aufnehmen können. So kann es immer weiter gehen.