Gestern beendete ich die Tuscheuntermalung des aktuellen Entgoldungsobjektes. Erforderlich ist eine disziplinierte Arbeitsweise, um die Wirkung der Miniatur auf der Transparentpapierrolle in eine größere Form zu bringen und sie dennoch nicht schwächer werden zu lassen. Die Unsicherheit des Strichs kann dabei hilfreich sein.
Das wirklich Schöne an dieser Arbeit kommt aber erst jetzt. Es ist die Schichtenmalerei mit Tusche, wenigen Wasserfarben und Schellack. Das ist eine Lasurtechnik, die das innere Leuchten der Bilder ermöglichen kann, indem ich immer tiefer in die Dunkelheit der Erinnerungen hinabtauche.
Aber wo bleibt der Zorn? Findet er sich nur in der Geste des Entgoldens, in der Gegenüberstellung der banalen Porzellandekoration mit den Schichten der Aufdeckung von Verantwortungen meines Mentors Heinz Werner alias „Lutz Lange“? Weil ich die Arbeit in erster Linie für mich mache, versäume ich es, den Kuratorinnen im Humboldtforum davon zu berichten. Das muss aber getan werden.