In mir versuche ich über Körper- und Denkstrukturen nachzuforschen. Beides schlägt sich in den Buchmalereien nieder und verbindet sich dort zu dem, was hoffentlich keine künstliche Intelligenz hervorbringen kann. Nun werden mir die Irrtümer, Fehler und daraus entstehende Zufälligkeiten wichtiger. Fettige Fingerabdrücke, verwischte Tuschlinien und zittrige, unsichere Linien, Kompositionsfehler, Ungleichgewichte und Farbkombinationen, die Unwohlsein hervorrufen, suche ich, um zu erkennen, wie Motorik und Synapsen zusammenspielen.
In den zerrissenen letzten Tagen konnte ich mich nicht auf die Arbeit an Rolle 10 konzentrieren. Mein Vorhaben, mit Entgoldungsumrissen weiterzuarbeiten, löste sich bis jetzt nicht ein. Nun denke ich eher daran, mit Buchmalereien und deren Umrisslinien das Fortkommen zu probieren.
Gestern waren Schüler da, die sich ein Bild davon machen wollten, wie es sich mit mir in meinem Atelier zusammenarbeiten lässt. Wir stellten Pappmaché her und drückten es in die Mitte der Kraftfeldform. Zufällig entstand ein Fisch. Mein Freund Rateb aus Afghanistan ist wieder dabei. Außerdem ein Russe, ein Bengali, ein Rumäne, ein Marokkaner usw.. Das kann wieder lustig werden!