In zwei Wochen im schönen Haus und stillen, anmutigen Garten von Karin in La Muela, haben die Buchmalereien zu einem versöhnlichen und sanften Ton gefunden. Heute aber, angekommen in meinem Garten, im Chaos meines Ateliers, hat sich das abrupt verloren.
Ich habe den Bewegungen, die aus meinem Körper über Schulter und Arm in die Hand übertragen werden, freien Lauf gelassen. Die Zwischenräume, die von den Konturlinien eingrenzend geformt werden, transportierte ich mit dem feuchten Handkantenballen von einem in das andere Format. Ihr Eigenleben habe ich nicht weiter ausformuliert oder eingeengt. So behielten sie eine zwiespältige Offenheit.
Auf dem Weg ins Atelier holte ich ein Paket im Kiosk auf der Frankenallee ab. Es war eine Sendung vom Humboldt Forum mit dem Belegexemplar der Publikation HIN UND WEG zur Ausstellung „Hin und weg.“. Auf der Seite 135 ist ein Ausschnitt von Rolle 10 als fünfte von fünf Erinnerungsstücken abgebildet. In zwei Texten darunter, wird beschrieben worum es mir ging. Der Hinweis auf den Zusammenhang meiner Stasiakte mit meinen Mentor und dem Porzellanrelief, ist eine hintergründige Information, die dem Schreiben zwischen den Zeilen in der DDR ähnelt. Dies führt manchmal zu eleganten Formen, wie in diesem Fall.