Mittwoch, später Nachmittag am Schreibtisch. Es gibt immer die tröstliche Option, zwischendurch einen Schluck Wasser zu trinken.
Auf meinem Fensterbrett hat sich die Patchoulipflanze breit gemacht. Ihre Temperaturempfindlichkeit und der kalte Sturm passten nicht zusammen. In einem Tonteeschälchen, das die Inder nach einmaligem Gebrauch zertrümmern, sammle ich die herabgefallenen braunen Blätter, trockne und zerkleinere sie. Diese Sammlung duftet etwas schwer und staubig.
Neben meinem Buch liegen viele der kurzen abgenutzten Aquarellstifte. Die Stapel der Zeichnungen wachsen, die in den Lücken zwischen den Texten entstehen. In den Lücken zwischen den Zeichnungen entstehen die Texte. Das einzige Stück Kunst, das heute entstand, wuchs in Lücken.
Unordnung von ausgedruckten Texten, Notizen, Mappen und Tuschekristalllabyrinthen, die stets neu trocknen. Die Erneuerung der Zellen schreitet nicht mehr so schnell voran, aber der unausbleiblichen Leere entgegen, die dennoch immer schneller hinausgezögert werden soll.
Die Benennung von Pflanzen mit jungen Leuten auf dem Tevesgelände. Sie kennen nichts, nicht einmal Hagebutten und schrieben ihr neu erworbenes Wissen auf. Formen der Blätter, Art der Rinden und des Holzes und viele Namen, die sie nie gehört zu haben schienen.
Korrodiertes Eisen von den warmen Schotterflächen packte ich auf einen Tisch im Atelier, um es morgen unter die Lupe nehmen zu können. Ich stelle mir blank geschliffene Hügelketten zwischen den dunklen Kratern vor. Die Schotterflächen speichern nicht nur Wärme, sondern auch die Erinnerungen der eingeschleppten Samen in Form ihrer DNA. Ich Erinnere mich an die glitzernden Steinwüsten im Süden von Afrika.