Während des Malens verläuft das Denken in anderen Bahnen. Es nähert sich dem Träumen. Die Bewegungen übernehmen den Rhythmus des Unterbewussten. Die entstehende Unruhe kann nur vom Weitermachen besänftigt werden. Selten stehe ich zwischendrin auf, bleibe lieber bei den Gebilden, die zwischen den verschiedenen Räumen wandeln.
Es ging malerisch – weich zu, an diesem Morgen, dass ich mit geraden Linien eingreifen musste. Die dunkle Tinte sprengt den Farbrahmen. Sie sitzt unversöhnlich im Gefüge, lässt sich schwer zurückdrängen. Nach dem Schlusspunkt decke ich sie mit Ocker und Rosa etwas ab. Andere Dinge, die mir ins Auge fallen, korrigiere ich nicht mehr, weil es dann schnell zu konkret wird.
Das Reliefexemplar dieser Woche habe ich gestern fertig ausgeformt. Es benötigt noch 2 Tage, um vollständig zu trocknen. Die Bemalung, die nach dem Grundieren folgt, ist noch fern. Aus der Gestaltung der Fragmente im abgelaufenen Jahr, lernte ich in der lückenhaften Betonung der vertieften Linien, die dem Zeichnungsgeflecht entsprechen, neue Figuren zu finden. Gerne würde ich diesen Prozess gemeinsam mit den Schülern fortsetzen.