Zwischenräume

Die Zwischenräume, die wieder umrissene Flächen bilden, sind ein Potential der stetigen Erfindung von Formen, die wieder Zwischenräume bilden. Windstille zwischen den Wirbeln oder Gravitationslöcher, in denen alle Anziehungskraft aufgehoben ist, bilden Aufenthaltsorte für Segelschiffe und Weltraumteleskope.

Zwischen den Umrissen der Farblachen treten Gebilde auf, die aus meinem Blick wachsen. Auf sie traf ich auch gestern im Romantikmuseum. In den Siebzigerjahren malte und zeichnete auch ich vor der Natur. Dafür wanderte ich mit den Malutensilien, bis ich die geeigneten Motive gefunden hatte, an denen ich mich ausprobieren wollte. Im Atelier hängt eine Zeichnung aus der Sächsischen Schweiz aus dem Jahr 1978. Da ging es mit einem unstet kreisenden Strich schon rasanter zu.

Noch von diesen Erfahrungen zehren die Linien, die heute in den Buchmalereien entstehen. Verdichtungen zeigen die Stellen besonderen Interesses, die dann aber auch verwischt werden können. Durch die Handkantenabdrücke werden die Linien und Formen weicher, Räume entstehen, in denen sich Szenen abspielen können.